
Product Description
ABB UFC719AE01 I/O-Steuerplatine IOEC – Präzise Signalverarbeitung für Mittelspannungsantriebe
Die ABB UFC719AE01 I/O-Steuerplatine (Teilenummer: 3BHB003041R0101) stellt eine kritische Schnittstellenkomponente dar, die speziell für ACS1000- und ACS2000-Mittelspannungsantriebssysteme entwickelt wurde. Dieses IOEC (Eingangs-/Ausgangserweiterungskarten-)Modul bietet hochpräzise analoge und digitale Signalaufbereitung und ermöglicht eine nahtlose Integration zwischen Antriebssteuerungselektronik und Feldinstrumentierung in anspruchsvollen Industrieumgebungen, die eine Motorsteuerung im Megawatt-Bereich erfordern.
Produktidentifikation & Spezifikationen
| Parameter | Einzelheiten |
|---|---|
| ABB Artikelnummer | 3BHB003041R0101 |
| Typbezeichnung | UF C719 AE / UFC719AE01 |
| Funktionsbeschreibung | I/O-Steuerplatine IOEC (Eingangs-/Ausgangserweiterungskarte) |
| Produktkategorie | Mittelspannungs-Antriebssteuerungselektronik |
| Kompatible Antriebssysteme | ACS1000 (Spezialantriebe), ACS2000 (Industriertriebe) |
| Anwendungsmenge | 1 Stück pro Antriebssystem (Standardkonfiguration) |
| Hergestellt in | Slowakei (SK) |
| Zolltarifnummer | 85049099 |
| Produktzustand | Neu, werkseitig versiegelt |
| Mindestbestellmenge | 1 Stück |
| Maßeinheit | Stück (EA) |
| Nettogewicht | 0,71 kg |
Ersetzte Teilenummern
Dieses aktuelle UFC719AE01 Modul ersetzt die folgenden veralteten Teilenummern:
- HB003041R0001 - Originale IOEC-Platine der ersten Generation
- HB003041R0101 - Überarbeitung der zweiten Generation
- 3BHB003041R0001 - Vorheriges ABB-Nummernschema
Hinweis: Die Version 3BHB003041R0101 beinhaltet verbesserte EMV-Filterung, optimiertes Wärmemanagement und verlängerte Bauteillebensdauer im Vergleich zu früheren Modellen. Die direkte Nachrüstkompatibilität mit allen Vorgängerversionen bleibt erhalten.
Funktionale Architektur & Signalverarbeitung
Kernfunktionalität
Die UFC719AE01 IOEC-Platine dient als primäre Schnittstelle zwischen dem digitalen Steuerungssystem des Antriebs und analogen/digitalen Feldgeräten. Sie erfüllt wichtige Funktionen, darunter:
- Analoge Eingangssignalaufbereitung: Mehrkanalige Signalaufnahme mit programmierbaren Verstärkern, Anti-Aliasing-Filtern und 16-Bit ADC-Auflösung für Prozessrückmeldungen (Geschwindigkeitsreferenz, Drehmomentanforderung, Temperaturüberwachung)
- Digitale Ein-/Ausgangsverarbeitung: Optisch isolierte Ein-/Ausgänge für Start/Stopp-Befehle, Fehler-Signale, Statusanzeigen und Verriegelungslogik mit 24VDC Nennspannung
- Signaltrennung: Galvanische Trennbarrieren (typischerweise 2,5kV) zwischen Feldschaltungen und Steuerungselektronik zur Vermeidung von Erdschleifen und zum Schutz empfindlicher Mikroprozessorsysteme
- Protokollumsetzung: Übersetzt feldseitige Signale in interne Antriebs-Kommunikationsprotokolle, die mit der Hauptsteuerplatine (NAMC/NDCU) kompatibel sind
- Diagnoseüberwachung: Kontinuierliche Selbsttest-Routinen mit Fehlererkennung für offene Schaltkreise, Kurzschlüsse und Signalbedingungen außerhalb des Bereichs
Signal-Kanal-Architektur (Typische Konfiguration)
| Kanaltyp | Menge | Spezifikationen |
|---|---|---|
| Analoge Eingänge | 8-12 Kanäle | 0-10V, ±10V, 0-20mA, 4-20mA konfigurierbar; 16-Bit Auflösung; 1kHz Abtastrate |
| Analoge Ausgänge | 4-6 Kanäle | 0-10V, ±10V, 0-20mA, 4-20mA konfigurierbar; 12-Bit Auflösung; isolierte Ausgänge |
| Digitale Eingänge | 16-24 Kanäle | 24VDC Nennspannung (18-30VDC Bereich); optisch isoliert; typische Ansprechzeit 5 ms |
| Digitale Ausgänge | 8-16 Kanäle | 24VDC/2A Relais oder Halbleiter; optisch isoliert; konfigurierbare NO/NC-Logik |
| Kommunikationsschnittstelle | 1 Anschluss | Proprietäre Hochgeschwindigkeits-Seriellverbindung zur Hauptsteuerplatine (Glasfaser oder Differenzsignal) |
Hinweis: Exakte Kanalanzahlen und Konfigurationen können je nach Antriebsmodell und Firmware-Version variieren. Konsultieren Sie die antriebsspezifische Dokumentation für genaue I/O-Zuordnungen.
ACS1000 & ACS2000 Antriebssystemintegration
ACS1000 Spezialantriebe
Die ACS1000-Serie richtet sich an spezialisierte Anwendungen, die präzise Drehmomentregelung und Vier-Quadranten-Betrieb erfordern:
- Schiffsantrieb: Azimut-Thruster, Pod-Antriebe und Bugstrahlruder in Kreuzfahrtschiffen, Fähren und Offshore-Schiffen
- Prüfstände: Dynamometersysteme für Motorprüfungen, Getriebebewertung und Bauteildauerprüfung
- Zugsysteme: Eisenbahnlokomotiven, Bergbau-Transportfahrzeuge und industrielle Materialhandhabungsgeräte
- Erneuerbare Energien: Blattverstellung von Windturbinen, Wasserkraft-Turbinenregler und Pumpspeichersysteme
In ACS1000-Konfigurationen verarbeitet die UFC719AE01 kritische Rückmeldesignale, einschließlich Tachometersignale, Kraftaufnehmer-Messungen, Positionsgeber und Sicherheitsverriegelungsschaltungen. Die hochauflösenden analogen Eingänge der Platine (16-Bit) ermöglichen eine präzise Regelung im geschlossenen Regelkreis, die für eine Drehmomentgenauigkeit von ±0,5 % des Nennwerts unerlässlich ist.
ACS2000 Industrielle Antriebe
Die ACS2000-Serie dient allgemeinen Industrieanwendungen mit Leistungsbereichen von 315 kW bis 5 MW:
- Pumpen & Ventilatoren: Kühlturmventilatoren, Kesselspeisepumpen, Umlaufwasserpumpen in Kraftwerken und HLK-Systemen
- Kompressoren: Zentrifugalluftkompressoren, Kälteanlagen und Gasleitungsverdichterstationen
- Förderanlagen: Bandförderer, Schaufelaufzüge und Materialtransportsysteme im Bergbau, Zement- und Schüttgutbereich
- Mühlen & Brecher: Kugelmühlen, SAG-Mühlen, Kegelbrecher und Mahlgeräte in der Mineralverarbeitung
Bei ACS2000-Installationen kommuniziert die IOEC-Platine mit Prozessleitsystemen (DCS/SCADA) über 4-20mA Analogsignale für Geschwindigkeitsvorgabe und Rückmeldung, während digitale Ein-/Ausgangskanäle Freigabelogik, Alarm-Ausgänge sowie Fern-/Lokalbetrieb steuern.
Installations- & Konfigurationsrichtlinien
Physische Installation
-
Vor-Installationsprüfung:
- Kompatibilität des Antriebsmodells bestätigen (ACS1000 oder ACS2000 Serie)
- Firmware-Version überprüfen, ob UFC719AE01 unterstützt wird (mindestens erforderliche Version im Antriebshandbuch nachschlagen)
- Platine auf physische Schäden prüfen, Antistatikverpackung auf Unversehrtheit kontrollieren
- Prüfen, ob die Ersatzplatine der vorhandenen Platinenrevision entspricht, falls ein Upgrade erfolgt
-
Sicherheitsvorkehrungen:
- Antrieb vollständig spannungsfrei schalten – Hauptstrom, Steuerstrom und Hilfsversorgungen trennen
- Mindestens 10 Minuten warten, bis die DC-Bus-Kondensatoren entladen sind (mit Voltmeter überprüfen)
- ESD-Handgelenkband verwenden, das am Antriebschassis geerdet ist, während der Handhabung
- Keine Bauteilanschlüsse oder Steckerkontakte berühren
-
Platine entfernen (bei Austausch der bestehenden):
- Bestehende Verdrahtung und Steckpositionen zur Referenz fotografieren
- Alle Feldverdrahtungen vor dem Abklemmen mit Klemmenummern beschriften
- Flachbandkabel und Kommunikationsstecker vorsichtig entfernen (nicht an den Leitungen ziehen)
- Befestigungsschrauben lösen (typischerweise 4x M3 oder M4 Schrauben)
- Platine vorsichtig aus dem Kartenkäfig herausnehmen, Kontakt mit benachbarten Platinen vermeiden
-
Neue Platine Installation:
- Platine mit den Führungsleisten im Kartenkäfig ausrichten, korrekten Sitz im Backplane-Stecker sicherstellen
- Mit Montageschrauben sichern, auf 0,5-0,8 Nm anziehen (nicht überdrehen)
- Flachbandkabel und Kommunikationsverbindungen gemäß Originalkonfiguration wieder anschließen
- Feldverdrahtung an Schraubklemmen wiederherstellen, Polarität der analogen Signale prüfen
- Alle Verbindungen vor dem Einschalten mit dem Schaltplan doppelt überprüfen
Softwarekonfiguration & Inbetriebnahme
-
Erststart:
- Nur Steuerstrom einschalten (Hauptstrom zunächst nicht einschalten)
- Überprüfen, ob die Board-LED-Anzeigen normalen Status zeigen (typischerweise grün, dauerhaft oder langsames Blinken)
- Antriebsprogrammierwerkzeug anschließen (DriveWindow, DriveStudio oder Äquivalent)
- Board-Erkennungstest durchführen – Antrieb sollte UFC719AE01 automatisch erkennen
-
I/O-Kanal-Konfiguration:
- Zugriff auf I/O-Konfigurationsmenü in der Antriebsparameter-Software
- Analoge Eingangskanäle Steuerfunktionen zuweisen (z. B. AI1 = Geschwindigkeitsreferenz, AI2 = Drehmomentbegrenzung)
- Analoge Eingangsskalierung konfigurieren (0-10 V = 0-100 % Geschwindigkeit, 4-20 mA = Prozessvariablenbereich)
- Logik der digitalen Eingänge einstellen (aktiv high/low, normalerweise offen/geschlossen)
- Digitale Ausgänge auf Status-/Fehlerzustände abbilden (laufend, Fehler, bereit, mit Geschwindigkeit)
- Nicht verwendete Kanäle aktivieren/deaktivieren, um Fehltriggerungen zu vermeiden
-
Signal Kalibrierung:
- Bekannte Referenzsignale an analoge Eingänge anlegen (präzise Spannungs-/Stromquelle)
- Überprüfen Sie, ob die im Antriebssoftware angezeigten Werte mit den angelegten Signalen innerhalb von ±0,5 % übereinstimmen
- Passen Sie Offset- und Verstärkungsparameter bei Bedarf an (normalerweise werkseitig automatisch kalibriert)
- Testen Sie digitale Eingänge mit 24VDC Quelle, bestätigen Sie, dass Zustandsänderungen korrekt registriert werden
- Messen Sie analoge Ausgangssignale mit Multimeter, überprüfen Sie die Genauigkeit unter Last
-
Funktionstests:
- Führen Sie einen statischen I/O-Test durch - schalten Sie alle digitalen Ein-/Ausgänge um, überprüfen Sie die korrekte Funktion
- Führen Sie einen dynamischen Test durch - fahren Sie analoge Eingänge über den gesamten Bereich hoch, überwachen Sie die Antriebsreaktion
- Testen Sie die Verriegelungslogik - überprüfen Sie, dass Sicherheitskreise den Antriebstart bei Fehlerbedingungen verhindern
- Simulieren Sie Fehlerbedingungen (z.B. Verlust der Geschwindigkeitsrückmeldung) und bestätigen Sie die korrekte Alarmauslösung
- Dokumentieren Sie alle Parameter-Einstellungen und Testergebnisse für Wartungsunterlagen
Praxisnahe Anwendungsfallstudien
Fallstudie 1: Nachrüstung des Kugelmühlenantriebs im Zementwerk
Herausforderung: Ein 3,5MW Kugelmühlenantrieb (ACS2000) erlebte intermittierende Geschwindigkeitsfluktuationen aufgrund einer gealterten IOEC-Karte mit verschlechterten Analog-Eingangsschaltungen. Die PLC der Mühle sendete 4-20mA Geschwindigkeitsreferenzsignale, die falsch interpretiert wurden, was Produktionsverluste verursachte.
Lösung: Ersetzte die veraltete HB003041R0001 Karte durch die aktuelle UFC719AE01 (3BHB003041R0101). Die verbesserte ADC-Linearität und erweiterte EMV-Filterung der neuen Karte beseitigten Signalrauschen. Analogeingang-Skalierung neu kalibriert, um den PLC-Ausgangsbereich anzupassen (4mA = 0 U/min, 20mA = 18 U/min Mühlendrehzahl).
Ergebnisse: Geschwindigkeitsregelung verbessert von ±3% auf ±0,5%, was die Variation der Produktfeinheit um 40% reduzierte. Verfügbarkeit der Mühle stieg von 87% auf 96% durch Wegfall von Störabschaltungen. Amortisationszeit: 6 Monate basierend auf erhöhtem Durchsatz.
Fallstudie 2: Upgrade des Marine-Thruster-Antriebssystems
Herausforderung: Der Azimut-Thruster-Antrieb eines Kreuzfahrtschiffs (ACS1000, 2,8MW) benötigte erweiterte Diagnosefunktionen für zustandsbasierte Wartung. Die vorhandene I/O-Karte hatte nicht genügend Kanäle für Vibrationsüberwachung und Lagertemperatursensoren.
Lösung: Upgrade auf UFC719AE01 mit erweiterter Analog-Eingangskapazität. Verbunden 8x RTD-Temperatursensoren und 4x Vibrationswandler (4-20mA) zur Überwachung des Thruster-Lagerzustands. Digitale Ausgänge konfiguriert, um Alarme im Schiffsautomationssystem bei Überschreitung von Grenzwerten auszulösen.
Ergebnisse: Predictive Maintenance-Programm erkannte Lagerverschleiß 3 Wochen vor Ausfall, was geplanten Austausch während des geplanten Hafenaufenthalts statt Not-Trockendock ermöglichte. Geschätzte Kostenersparnis: 850.000 $ (Trockendockgebühren + entgangene Einnahmen).
Fallstudie 3: Steuerung des Kühlturmlüfters im Kraftwerk
Herausforderung: Ein 1,2MW Induktionszuggebläseantrieb (ACS2000) musste in das Anlagen-DCS für automatisierte Lastnachführung integriert werden. Erforderte präzise Geschwindigkeitsmodulation basierend auf Kondensator-Rückdruck zur Optimierung der thermischen Effizienz.
Lösung: Installiert UFC719AE01 mit 4-20mA Analog-Eingang vom DCS (repräsentiert Kondensator-Vakuum) und 4-20mA Analog-Ausgang für Geschwindigkeitsrückmeldung. PID-Regelkreis im Antrieb programmiert, um Sollvakuum durch Anpassung der Lüftergeschwindigkeit von 10-100% zu halten.
Ergebnisse: Anlagenwirkungsgrad um 1,2 % verbessert (entspricht 180 kW parasitäre Lastreduzierung) durch optimierte Kühlung. Jährliche Energieeinsparung: 95.000 $. Steuerstabilität innerhalb ±0,1 inHg Vakuum gegenüber ±0,5 inHg mit vorheriger Ein/Aus-Steuerung.
Fehlerbehebung & Diagnoseverfahren
Häufige Fehlerzustände & Lösungen
| Symptom | Wahrscheinliche Ursache | Diagnoseschritte | Auflösung |
|---|---|---|---|
| Drive-Fehler: "IOEC Kommunikation verloren" | Lockeres Flachbandkabel, Platine nicht eingesetzt, Firmware-Inkompatibilität | LED-Status auf der Platine prüfen; Backplane-Stecker auf Sitz prüfen; Flachbandkabel auf Beschädigung inspizieren | Platine fest neu einsetzen; Flachbandkabel bei Beschädigung ersetzen; Drive-Firmware bei inkompatibler Version aktualisieren |
| Analoger Eingang liest Null oder Vollbereich | Offener Stromkreis, Verkabelungsfehler, falsche Skalierung | Signal am Klemmenblock mit Multimeter messen; Verkabelungspolarität verifizieren; Parametereinstellungen prüfen | Feldverkabelung reparieren; Polarität bei Verpolung korrigieren; Skalierungsparameter an Signalbereich anpassen |
| Digitaler Eingang reagiert nicht | Unzureichende Spannung, durchgebrannte Sicherung, Logikinversion | Spannung am Eingangsklemmen messen (sollte 18-30VDC sein); interne Sicherung prüfen; aktive High/Low-Einstellung verifizieren | Versorgungsspannung erhöhen; Sicherung bei Durchbrennen ersetzen; Logikeinstellung in Parametern invertieren |
| Analoger Ausgang falscher Wert | Lastimpedanz zu niedrig, Ausgang deaktiviert, Kalibrierdifferenz | Ausgang mit hochohmigem Messgerät messen; Aktivierungsstatus prüfen; Lastwiderstand >500Ω verifizieren | Lastimpedanz erhöhen oder Signalisolator verwenden; Ausgang in Parametern aktivieren; neu kalibrieren, wenn Drift >1% |
| Intermittierende Signalstörungen/Spitzen | EMI durch VFD-Schalten, Masseschleifen, unzureichende Abschirmung | Signale mit Oszilloskop beobachten; Schirmerdung prüfen; Kabelverlegung fern von Stromkabeln verifizieren | Ferritkerne an Signalkabeln anbringen; Schirme nur an einem Ende erden; Kabel in separatem Rohr verlegen |
| Überhitzung der Platine (>70°C) | Unzureichende Belüftung, zu hohe Umgebungstemperatur, Bauteilfehler | Schranktemperatur messen; Lüfterbetrieb prüfen; Staubansammlungen auf Kühlkörpern kontrollieren | Kühlluft im Schrank verbessern; Luftfilter reinigen; Platine bei vermutetem Bauteilfehler ersetzen |
LED-Diagnosecodes
Die UFC719AE01 verfügt typischerweise über mehrfarbige Status-LEDs (exakte Konfiguration variiert je nach Revision):
- Grünes Dauerlicht: Normaler Betrieb, Kommunikation aktiv, keine Fehler erkannt
- Grünes Blinken (1 Hz): Platine initialisiert oder im Standby-Modus
- Gelbes Dauerlicht: Warnzustand – Ereignisprotokoll des Antriebs auf Details prüfen
- Rotes Dauerlicht: Kritischer Fehler – Platinenfehler oder Kommunikationsausfall
- Rotes Blinken: Selbsttestfehler beim Einschalten – wahrscheinlich Platinenersatz erforderlich
- Keine LED: Keine Stromversorgung der Platine – Netzteil und Sicherungen prüfen
Vorbeugende Wartung & Lebenszyklusmanagement
Empfohlener Wartungsplan
| Intervall | Wartungsaktivität | Abnahmekriterien |
|---|---|---|
| Monatlich | Sichtprüfung auf physische Schäden, LED-Statusprüfung, Überprüfung der Anschlussfestigkeit | Keine sichtbaren Schäden, grüne LED-Anzeige, alle Anschlüsse fest |
| Vierteljährlich | Überprüfung der Analog-Ein-/Ausgangsgenauigkeit mit kalibrierter Prüfausrüstung | Alle Kanäle innerhalb von ±1% des angelegten Signals |
| Halbjährlich | Funktionstest der digitalen I/O, Steckverbinderinspektion, Firmwareversionsprüfung | Alle I/O reagieren korrekt, keine Korrosion an Steckverbindern, Firmware auf dem neuesten Stand |
| Jährlich | Thermografiescan, ESR-Messung der Kondensatoren, vollständiger Kalibrierzyklus | Keine Hotspots >70°C, ESR der Kondensatoren innerhalb der Spezifikation, Kalibrierdifferenz <0,5% |
| Alle 5 Jahre | Elektrolytkondensatorwechsel (präventiv), Überprüfung der Schutzbeschichtung | Neue Kondensatoren installiert, Beschichtung intakt ohne Risse |
Erwartete Lebensdauer & Zuverlässigkeit
Unter normalen Betriebsbedingungen (Umgebungstemperatur 25-40°C, 50-70% Luftfeuchtigkeit, saubere Umgebung) zeigt das UFC719AE01:
- MTBF (Mittlere Zeit zwischen Ausfällen): >150.000 Stunden (17 Jahre Dauerbetrieb)
- Konstruktionslebensdauer: Über 20 Jahre bei ordnungsgemäßer Wartung und Kondensatorwechsel im 10-Jahres-Intervall
- Ausfallarten: Häufigste Ausfälle sind Alterung der Elektrolytkondensatoren (70%), Korrosion der Steckverbinder (15%) und Bauteilabweichungen (10%)
- Umweltbedingte Leistungsreduzierung: Für je 10°C über 40°C Umgebungstemperatur reduziert sich die erwartete Lebensdauer um ca. 30%
Ersatzteilstrategie
Für kritische Anwendungen, bei denen die Ausfallkosten des Antriebs 10.000 $/Stunde übersteigen, erwägen Sie:
- Vor-Ort-Ersatzteil: Halten Sie 1 Ersatzboard UFC719AE01 für sofortigen Austausch bereit (typische Austauschzeit: 2-4 Stunden inklusive Neukonfiguration)
- Advance Exchange Programm: ABB bietet in den meisten Regionen einen 24-Stunden-Vorabaustauschservice an (Kontakt zum lokalen Servicezentrum)
- Reparaturservice: Defekte Boards können oft von ABB autorisierten Servicezentren repariert werden (typische Bearbeitungszeit: 2-3 Wochen, Kosten 40-60% eines neuen Boards)
Technische Dokumentation & Support-Ressourcen
Verfügbare Dokumentation
- Hardware-Handbuch: Detaillierte Board-Architektur, Anschlussbelegungen, Jumper-Einstellungen und elektrische Spezifikationen (Dokument-ID: 3BHB003041R0101_HW)
- Installationsanleitung: Schritt-für-Schritt-Installationsverfahren mit Sicherheitsvorkehrungen und Drehmomentspezifikationen
- Parameterreferenz: Vollständige Auflistung der I/O-Konfigurationsparameter mit Beschreibungen und gültigen Bereichen
- Fehlerbehebungsanleitung: Fehlercode-Definitionen, Diagnoseflussdiagramme und Korrekturmaßnahmen
- Ersatzteilliste: Empfohlener Ersatzteillagerbestand für Wartungsplanung
- Firmware-Release-Notes: Versionshistorie, Fehlerbehebungen und Beschreibungen neuer Funktionen
Ingenieurunterstützungsdienste
ABB bietet umfassenden technischen Support für die Integration und Fehlerbehebung des UFC719AE01:
- Anwendungstechnik: Beratung vor dem Verkauf für I/O-Anforderungsanalyse und Systemdesign
- Inbetriebnahmeunterstützung: Vor-Ort- oder Fernunterstützung während der Erstinbetriebnahme und Konfiguration
- Schulungsprogramme: Präsenz- und praktische Schulungen für Wartungspersonal (1-3-tägige Kurse verfügbar)
- 24/7 Technische Hotline: Notfallunterstützung bei kritischen Ausfällen (Reaktionszeit <2 Stunden für Prioritätskunden)
- Feldservice: Zertifizierte Techniker für Vor-Ort-Diagnose, Reparatur und Upgrades verfügbar
Globale Verfügbarkeit & Logistik
Lagerstandorte
Der UFC719AE01 (3BHB003041R0101) ist in mehreren ABB-Vertriebszentren weltweit für schnelle Lieferung vorrätig:
- Europa: FIPSEEXPU (Finnland) - Hauptdistributionszentrum Europa
- Amerikas: US Drive Services - Erfüllung für Nord- und Südamerika
- Asien-Pazifik: SGRDC002EXPU (Singapur), CNIAB001EXPU (China), SGIND002EXPU (Singapur), AUABB024EXPU (Australien)
Typische Lieferzeiten: Lagerartikel werden innerhalb von 1-3 Werktagen versandt. Expressversand für Notfälle verfügbar (zusätzliche Gebühren).
Verpackung & Versand
- Standardverpackung: Antistatische Tasche, Schaumstoffpolsterung, Karton mit Feuchtigkeitssperre
- Bruttogewicht: Ca. 1,2 kg einschließlich Verpackungsmaterialien
- Kartonabmessungen: 250mm × 200mm × 80mm (L × B × H)
- Lagerbedingungen: -40°C bis +85°C, <95% relative Luftfeuchtigkeit, nicht kondensierend, direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- Haltbarkeit: Unbegrenzt, wenn in der original versiegelten Verpackung unter den angegebenen Bedingungen gelagert
Ergänzende Komponenten des Steuerungssystems
Erweitern Sie Ihr ABB-Antriebssystem mit diesen zugehörigen Steuerungs- und Schnittstellenprodukten:
| Produkt | Beschreibung | Verbindung |
|---|---|---|
| ACS-CP-A | ABB Assistant Control Panel - Lokales HMI für Zugriff auf Antriebsparameter und Diagnostik | Bedienfeld anzeigen |
| 3BHE024855R0101 | ABB INT-2 Platine lackiert UFC921A101 - Schnittstellenplatine für erweiterte Kommunikationsprotokolle | INT-2 Platine anzeigen |
| NDCU-51C | ABB Drive Control Unit - Hauptprozessorplatine für ACS-Serienantriebe | Steuergerät anzeigen |
Garantie & Regulatorische Konformität
Garantieabdeckung
Alle neuen UFC719AE01 Platinen sind durch die Standardgarantie von ABB abgedeckt:
- Dauer: 18 Monate ab Versanddatum oder 12 Monate ab Installationsdatum, je nachdem, was zuerst eintritt
- Abdeckung: Mängel in Material und Verarbeitung bei normaler Nutzung und Betrieb
- Ausnahmen: Schäden durch Missbrauch, unsachgemäße Installation, unautorisierte Änderungen oder Umwelteinflüsse außerhalb der Spezifikationen
- Abhilfe: Reparatur oder Austausch nach Ermessen von ABB, keine Deckung von Folgeschäden
- Erweiterte Garantie: Verfügbar über ABB Servicevereinbarungen (bis zu 5 Jahre Gesamtabdeckung)
Regulatorische Konformität & Zertifizierungen
- CE-Kennzeichnung: Entspricht der EU-Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU und der EMV-Richtlinie 2014/30/EU
- UL/cUL Gelistet: Zertifiziert nach UL 508C (Leistungsumwandlungsausrüstung) und CSA C22.2 Nr. 14
- IEC-Normen: Entworfen gemäß IEC 61800-5-1 (Elektrische Antriebssysteme mit verstellbarer Geschwindigkeit)
- EMV-Konformität: Erfüllt IEC 61800-3 Kategorie C3 (industrielle Umgebung) Emissions- und Immunitätsanforderungen
- RoHS-Richtlinie: Konform mit 2011/65/EU (Beschränkung der Verwendung gefährlicher Stoffe)
- REACH-Verordnung: Keine besonders besorgniserregenden Stoffe (SVHC) über dem Schwellenwert von 0,1%
- Marine Zulassungen: Typgeprüft von führenden Klassifikationsgesellschaften (DNV-GL, ABS, Lloyd's Register) für den Schiffseinsatz